Vortrag 21.09.2023, 18:15 Uhr Dr. Elke Nieveler, Kriegereliten im Rheinland

Donnerstag, 21.09.2023, 18:15 Uhr

LVR-Landesmuseum Bonn, Colmantstraße 14–16

Dr. Elke Nieveler 

Kriegereliten im Rheinland

Nach der Konsolidierungsphase des Fränkischen Reiches war die zweite Hälfte des sechsten Jahrhunderts durch Machtkämpfe im Inneren und weitere Expansionsbestrebungen nach außen gekennzeichnet. In den archäologischen Quellen wird dies besonders gut fassbar an Grabbeigaben, die die Bestatteten als schwerbewaffnete, meist berittene Krieger mit internationalen Verbindungen erkennen lassen. Unter anderem ausgehend von der Bearbeitung des Grabes 39 aus Wesel-Bislich, dem Grab des Bodi, werden Methoden der Forschung, ihre Ergebnisse und Perspektiven dargestellt.

Bildunterschrift: Wesel-Bislich Grab 39, Detailansicht der Brustpanzerung. – Bildrechte:  LVR-Landesmuseum Bonn, Ausführung Jürgen Vogel.

Vortrag 10.08.2023, 18:15 Uhr Egon Wamers, Panzerreiter im Svea-Reich

Donnerstag, 10.08.2023, 18:15 Uhr

LVR-Landesmuseum Bonn, Colmantstr. 18, 53115 Bonn

Prof. Dr. Egon Wamers (Frankfurt)

Panzerreiter im Svea-Reich

Die martialischen Bootgräber von Valsgärde und Vendel und die altschwedische Königsresidenz von Gamla Uppsala

In der Mitte des sechsten nachchristlichen Jahrhunderts tritt im schwedischen Mälarsee-Gebiet eine neue Form von aristokratischen Kriegergräbern auf. Die bedeutendsten dieser Bestattungen in überhügelten Booten, versehen mit  reichsten Waffen und Tier-Beigaben, liegen in Valsgärde und Vendel, unweit von Gamla Uppsala (Alt-Uppsala). Der späteren Überlieferung nach war Uppsala Königsresidenz und zentraler Kultort des alten Svea-Reiches, wo große Gemeinschaftsopfer abgehalten wurden. Riesige Großhügel zeugen von einer Königssippe, die ihr Reich von einer Residenzanlage aus regierte, die auf einer künstlich aufgeschütteten Hochfläche errichtet worden war.

Bootgrab 7 von Valsgärde (Uppland, um 600 n. Chr.). Zeichnerische Rekonstruktion der Grabanlage von Jonas Andersson.

Vortrag 13.07.2023, 18:15 Uhr Dr. Paul Scheding, Der unrasierte Gott

Donnerstag 13. Juli 2023, 18:15 h

KIassische Archäologie und Akademisches Kunstmuseum, Römerstraße 164, 53117 Bonn

 Dr. Paul Scheding (München) 

Der unrasierte Gott

Ausgrabungen im sogenannten Heiligtum des Iuppiter Anxur in Terracina

Die Stadt Terracina liegt an der Küste Mittelitaliens ungefähr auf halber Strecke zwischen Rom und Neapel. Sie ist aus der ehemals volskischen Siedlung Anxur hervorgegangen, die 329 v. Chr. als römische Bürgerkolonie Tarracina neugegründet wurde. Die Siedlung ist an den Ausläufern der Monti Ausoni strategisch günstig positioniert. Seit 312 v. Chr. war sie durch die Via Appia mit Rom und Capua verbunden und entwickelte sich zu einer bedeutenden Hafenstadt. Die vorläufigen Ergebnisse der neuen Forschungen zur Geschichte der hellenistischen Bauten und der Verehrung altitalischer Gottheiten im extraurbanen Heiligtum des Iuppiter Anxur werden im Rahmen des Vortrags vorgestellt.

Das Heiligtum des Iuppiter Anxur bei Terracina. – Bildrechte:  Temsa, Terracina 2020.