Vorträge 2014-2016

Hier finden Sie die Vorträge der Jahre 2014-2016:

 

2016

Donnerstag, 8. Dezember 2016, 18 Uhr c.t. (Winckelmann-Vortrag)
Prof. Dr. Andreas Schmidt-Colinet (Wien)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Palmyra geht uns alle an. Die Zerstörung unseres kulturellen Gedächtnisses.

Syrien besitzt eines der weltweit bedeutendsten Kulturarchive, das von den frühen Hochkulturen Mesopotamiens über die blühenden Städte der Römerzeit bis zu den Kreuzfahrern und den islamischen Dynastien reicht. Die Zerstörung antiker Denkmäler in Palmyra und die brutale Ermordung des Antikendirektors dieser Stadt haben weltweit Entsetzen ausgelöst. Der Vortrag stellt Denkmäler Syriens, insbesondere Palmyras exemplarisch vor und zeigt anhand von aktuellen Bildern und Zahlen die katastrophalen Folgen des Krieges sowohl für die Menschen, als auch was die systematische Plünderung und unwiederbringliche Zerstörung unseres kulturellen Gedächtnisses betrifft.

 

Donnerstag, 24. November 2016, 18 Uhr s.t.
Klaus Frank M.A. (Bonn)
Oberlichtsaal des LVR-LandesMuseums Bonn,  Colmantstr. 14-16

Gelebte Nachbarschaft. Römer und Germanen am Rhein

Das Rheinland mit seinen archäologischen Funden bietet die seltene Gelegenheit, die Migration der als Barbaren angesehenen Germanen in die antike römische Hochkultur im Detail zu erforschen. Über rund vierhundert Jahre bildete der Rhein die Grenze zwischen dem Römischen Reich und dem germanischen Siedlungsraum. Von Anfang an bestanden jedoch vielfältige und enge Beziehungen zwischen den Bewohnern beiderseits des Stromes. Der Dienst im römischen Militär scheint für die Männer von rechts des Flusses ein Türöffner in die römische Welt gewesen zu sein. Generationen von Germanen lebten so gleichsam in zwei Welten.

Klaus Frank, M. A., ist wissenschaftlicher Referent in der Abteilung Prospektion des LVR – Amts für Bodendenkmalpflege im Rheinland.

 

Donnerstag, 3. November 2016, 18 Uhr c.t.
Dr. Burkhard Emme (Berlin)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Die Untere Agora von Pergamon. Neue Forschungen an einem alten Grabungsplatz

Die Untere Agora von Pergamon wurde in den Jahren 1900-1902 freigelegt, jedoch kaum untersucht. Seit 2013 findet daher ein deutsch-türkisches Kooperationsprojekt zur Dokumentation des Baus statt. Aufgrund dieser Arbeiten lässt sich nun erstmals die Bau- und Nutzungsgeschichte der Anlage präzise nachvollziehen. Zudem ergeben sich neue Erkenntnisse zur Entwicklung der antiken Metropole Pergamon insgesamt.

 

Donnerstag, 15. September 2016, 18 Uhr c.t.
Dr. Martin Müller (Xanten)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Schräge Typen und andere Merkwürdigkeiten in der Colonia Ulpia Traiana, Xanten. Ergebnisse neuester Untersuchungen in der römischen Großstadt am Niederrhein

In den letzten Jahren wurde das Gebiet der römischen Großstadt Colonia Ulpia Traiana im heutigen Xanten fast flächendeckend mit geophysikalischen Methoden untersucht. Einige der so neu entdeckten Strukturen wurden inzwischen auch durch archäologische Ausgrabungen erforscht. Das Bild der antiken Colonia ist somit in kurzer Zeit nicht nur wesentlich umfassender geworden, sondern die Forschungen haben auch völlig überraschende neue Erkenntnisse erbracht.

Herr Dr. Martin Müller ist der Leiter des LVR – Archäologischen Parks Xanten

 

 

Donnerstag, 14. Juli 2016, 18 Uhr c.t.
Dr. Constanze Höpken (Köln)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Luxus oder Dekadenz? Händler, Handwerker und Handelsgüter im römischen Rheinland

Olivenöl und Wein, Austern und Oliven – welche Lebensmittel zählen zum  täglichen Bedarf der Römer im Rheinland? Einfaches Gebrauchsgeschirr oder exquisite Gläser – was bedeutete Luxus in Niedergermanien und wo beginnt die Dekadenz? Um diese Fragen zu beantworten, muss dem Speisezettel der Provinzbewohner, den lokal produzierten und den importierten Waren, ihrer Herkunft und den Handelswegen nachgegangen werden. Bekannte und neue archäologische Funde helfen hier weiter.

 

Donnerstag, 16. Juni 2016, 18 Uhr c.t.
Dr. András Patay-Horváth (Budapest)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Zum Ursprung der Olympischen Spiele

Die Frage nach der Entstehung der Olympischen Spiele wurde schon in der Antike gestellt und beschäftigt auch die moderne Forschung, eine befriedigende Lösung wurde allerdings bis heute nicht vorgelegt. Die Grundlage einer neuen Rekonstruktion bilden vor allem die archäologischen Funde, also die kleinen Votivtiere aus Bronze und die Dreifüße der geometrischen Zeit, aber auch ethnographische Parallelen werden berücksichtigt.

 

Donnerstag, 12.05.2016, 18 Uhr c.t.
PD Dr. Stefan Hagel (Wien)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Der Klang der Antike

Auf der Basis neuester Forschungsergebnisse hat Stefan Hagel einen Überblick über unseren Kenntnisstand zur antiken Musik gegeben und einige wichtige Instrumente anhand von Rekonstruktionen und zum Teil mit Originalmelodien demonstriert.

 

Donnerstag, 28.04.1016, 18 Uhr c.t.
Prof. Dr. Sabine R. Huebner (Basel)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Die Hirten auf dem Feld – Sozialgeschichte einer Randgruppe

Wohl kaum ein anderer Beruf der antiken Welt ist mit einer stärkeren Symbolik belegt als der des Hirten. So ist im Alten Testament die Metapher für den idealen Herrscher der weise, umsichtige Hirte, der seine Schafe lenkt. Gelegentlich ist es Gott selbst, der als Hirte über sein Volk Israel dargestellt wird. Der Hirte galt nicht nur im alten Israel, sondern im gesamten Vorderen Orient, bei Sumerern, Akkadiern, Assyrern, Babyloniern, Ägyptern und noch bei Homer als Sinnbild für den idealen Herrscher. Hirten finden sich überall in der antiken Literatur, und zweifellos gehörte der Hirtenberuf zu den ältesten, am weitesten verbreiteten und wichtigsten Berufe vorindustrieller Gesellschaften. Führt man sich die Bedeutung in unseren Quellen vor Augen, überrascht es umso mehr, dass für die gesamte Antike keine sozialgeschichtliche Studie dazu vorliegt. Um die jeweilige Hirten-Metaphorik angemessen verstehen zu können, ist es jedoch notwendig, sich mit den realen sozialen und ökonomischen Gegebenheiten des Hirtenberufs in der Antike auseinanderzusetzen, die den Menschen der Antike geläufig waren, uns heute für ein angemessenes Verständnis jedoch nicht mehr. Wie ist beispielsweise die Verkündigung an die Hirten zu verstehen, wenn wir nicht wissen, was ein Leser des 1. Jhs. mit der Berufsgruppe der Hirten assoziiert hat.

 

Donnerstag, 17.03.2016
Dr. Gerhard Bauchhenß (Bonn)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Neues zur Matronenverehrung im Rheinland

Neue Grabungen und eine Reihe von Publikationen aus den letzten Jahren lassen manche Erscheinungen des Matronenkultes in einem anderen Licht erscheinen. Daneben stehen die Bemühungen, die Inschriften und Darstellungen der Göttinnen in einem Corpus zu sammeln und die rheinischen Matronen im Kontext der anderen dreizahligen Göttinnen im Westen des römischen Reichs zu untersuchen.

 

Donnerstag, 03.03.2016
Dr. Ulrich Himmelmann (Speyer)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Seiner Geschichte beraubt – der spätantike Schatzfund von Rülzheim

Der spätantike Schatz von Rülzheim kam im Frühjahr 2013 im Zuge einer illegalen Ausgrabung zu Tage. Ein illegaler Metallsucher hatte die Gegenstände in der Südpfalz ohne Beteiligung der Archäologen ausgegraben und mit nach Hause genommen – erst unter dem Druck polizeilicher Ermittlungen übergab er sie der Landesarchäologie. In dem reich bebilderten Abendvortrag werden die Umstände der Auffindung und die rechtlichen Aspekte des Falls beleuchtet. Darüber hinaus wird der einzigartige Schatzfund vorgestellt und erste Einblicke in die laufenden Forschungs- und Restaurierungsarbeiten geboten.

 

Donnerstag, 18.02.2016
Dr. Claudia Klages (Bonn)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Der spätantike Münzschatz aus Spay

Bereits in der Antike übten Münzen große Faszination aus. Sie wurden betrachtet, gesammelt und vor den Blicken anderer versteckt. Der Münzschatz aus Spay (Kreis Mayen-Koblenz) hat die jahrhundertelange Lagerung im Erdreich ungewöhnlich gut überstanden. Er ist ein einzigartiges Ensemble aus der Zeit der ersten Vierkaiserherrschaft (293–305 n. Chr.) und gehört zu den wichtigsten Neuerwerbungen der letzten Jahre für die numismatische Sammlung des LVR-Landesmuseums Bonn.

 

Donnerstag, 21.01.2016
Dr. Cristina Murer (Berlin)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

„Ex sordentibus locis“: Spätantike Wiederverwendung von Sepulkralplastik am Beispiel von Ostia Antica   

Die Präsenz von Sarkophagdeckeln, Grabaltären und Grabstatuen in antiken Stadtbereichen ist in bisheriger Forschung stets mit dem Wandel der Stadt im frühen Mittelalter erklärt worden. Befunde aus spätantiken domus und Thermen aus Ostia Antica belegen jedoch, dass die Translozierung des Grabmaterials in den Stadtbereich mit einem umgreifenden Wandel der Stadt und Gesellschaft in der Spätantike in Verbindung zu bringen ist. Bereits ab dem 3. und vor allem auch im 4. nachchristlichen Jahrhundert fielen die in Vergessenheit geratenen kaiserzeitlichen Grabbauten gezielten Plünderungen zum Opfer, um die Sepulkralplastik für die Ausstattung spätantiker Repräsentationsbauten in gewandelter Funktion, als ornamenta, wiederzuverwenden. Dies belegen auch literarische aber auch epigraphische Quellen: Im 4. Jh. wurden kaiserliche Edikte erlassen, die den zu häufig gewordenen Grabplünderungen Einhalt gebieten sollten. Auf Statuenbasen ist sogar zu lesen, dass Standbilder stellenweise gar „ex sordentibus locis“ für die Ausstattung spätantiker Anlagen wiederverwendet wurden.

 

2015

Donnerstag, 10. Dezember 2015
Prof. Walter Trillmich (Berlin)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Gründung und Aufbau der Colonia Augusta Emerita in Hispanien

Die Befriedung des Ostens (Sieg von Actium) und diejenige des Westens (Unterwerfung der letzten Barbaren in Hispanien) wurden in der Propaganda des Augustus eine Zeitlang in enge Parallele gesetzt. Während aber die Gründung von Nikopolis in Griechenland (31 v. Chr.) noch einen Sieg verherrlichen sollte, war die Gründung einer „colonia emerita“ in Hispanien (25 v. Chr.) das Symbol für den von Augustus endgültig geschaffenen Welt-Frieden.

 

Donnerstag, 19. November 2015
Dr. Erich Claßen (Overath)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

„Wurzeln schlagen – Die ersten Bauern im Rheinland“.

2,5 Millionen Jahre lebte der Mensch als Jäger und Sammler. Erst vor 12.000 Jahren vollzog sich ein fundamentaler Wandel: Der Mensch wurde sesshaft, begann Getreide anzubauen und Vieh zu züchten – er schlug Wurzeln. Das Rheinland das von dieser Entwicklung vor etwa 7500 Jahren erreicht wurde ist für diese menschheitsgeschichtlich bedeutende Epoche eine der best erforschten Regionen Europas. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Entwicklung der bäuerlichen Lebensweise im Rheinland und die damit verbundenen kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen.

 

Donnerstag, 22. Oktober 2015
Dr. Andrea Salcuni (Frankfurt a.M.)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Römische Großbronzen aus Italien. Überlegungen zu den Werkstattmodellen

Großbronzen, die im indirekten Wachsausschmelzverfahren gefertigt wurden, liegen Modelle zugrunde. Bei der Verwendung von Teilmodellen bemühten sich die römischen Bronzewerkstätten nicht immer, die verschiedenen Partien der Wachsfigur zu einer in allen Einzelheiten kohärenten Darstellung zu harmonisieren. Auf diese Weise entstanden Inkongruenzen, die die Dimensionen der Figurenteile ebenso betreffen wie qualitative, formale und ikonografische Aspekte. Anhand von Beispielen aus Italien wird im Vortrag gezeigt, welches Erkenntnispotenzial derartige Unstimmigkeiten in Bezug auf das Aussehen der Modelle und den Umgang mit ihnen bieten.

 

Donnerstag, 25. September 2015

Prof. Dr. Winfried Schmitz (Bonn)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Jungfrauensöhne. Die Gründung der Stadt Tarent durch die Parthenier

In der schriftlichen Überlieferung der Antike ist mehrfach belegt, dass das unteritalische Tarent von Partheniern aus Sparta gegründet wurde. Die während des Messenischen Krieges geborenen Kinder seien später aus der Bürgerschaft ausgeschlossen worden, weil ihre Väter nicht an diesem Krieg teilgenommen hätten.Eine genaue Analyse der Quellen kann allerdings zeigen, dass die Parthenier Kinder von Heloten waren, die, weil sie die Spartaner im Krieg gegen Messenien unterstützt hatten, freigelassen worden waren. Da die Zahl gefallener Spartaner sehr hoch war, wurde den freigelassenen Heloten außerdem gestattet, Beziehungen mit den Witwen der Getöteten einzugehen. Eine solche Verbindung durfte aber keine rechtsgültige Ehe sein, weil nur dann die Kinder in ihrem Status der Mutter folgten, also spartanische Bürger werden konnten. Die Kinder waren also Parthenier, wörtlich „Jungfrauensöhne“. Doch nach dem siegreichen Ende des Messenischen Krieges kam es zu Auseinandersetzungen um den Status der freigelassenen Heloten und ihrer Kinder. Eine Revolte dieser Heloten wurde im letzten Moment verhindert; die Aufständischen wurden zur Auswanderung gedrängt. Von Delphi erhielten sie Satyrion und Tarent zur Besiedlung empfohlen.

 

Donnerstag, 9.7.2015
Prof. Dr. Sabine Schrenk (Bonn)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Seidenmanufaktur im spätantiken Westen? Ein Konservierungs- und Forschungsprojekt in Sant’Ambrogio, Mailand.

Bis ins sechste Jahrhundert bezogen die Mittelmeerländer ihre Seide ausschließlich aus China, und zwar als Garn. Brachten die Händler den Rohstoff nur in die Levante oder beispielsweise auch in westliche Residenzstädte? Wer trug in der Spätantike die daraus gewebten, exklusiven Stoffe? Der Vortrag gibt Einblick in ein Konservierungs- und Forschungsprojekt der Universität Bonn, das sich mit diesen Fragen beschäftigt.

 

Donnerstag, 11. Juni  2015
Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim (Schleswig)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Kommunikation, Kommerz und Kriminalität – Zur Hafen-Archäologie des  1. Jahrtausends n. Chr.

Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Schwerpunktprogrammes setzen sich in diesen Jahren mehr als 60 Forscherinnen und Forscher mit der Hafen-Archäologie des 1. Jahrtausends n. Chr. zwischen dem östlichen Mittelmeer und dem Nordatlantik auseinander. Geophysikalische Prospektion, die Analyse von älteren Datenbeständen und aktuelle Ausgrabungen zeichnen ein faszinierendes Bild von Häfen als Schnittstellen von Handel, Kommunikation und Logistik, aber auch von so unerfreulichen Dingen wie Diebstahl und Betrug.

 

Donnerstag, 21.5.2015
Michael Kerschner (Wien)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Ephesos und das Artemision in archaischer Zeit.  Der Aufstieg zu einem Kultzentrum von überregionaler Bedeutung

Im 7. Jh. v. Chr. stieg das Artemision von Ephesos von einer lokalen Kultstätte zu einem Heiligtum von überregionalem Rang auf. Dieser Bedeutungsgewinn hängt eng mit dem Engagement der Lyder im Artemision zusammen, allen voran der Könige aus der Mermnaden-Dynastie. Auch nach  der Eroberung des Lyderreiches durch die Perser gelang es den Ephesiern durch eine geschickte Politik, den Status des Heiligtums zu halten und  den gewaltigen Marmortempel zu vollenden. In Ephesos stehen die Polis und ihr Hauptheiligtum in einem engen Verhältnis, das sich im Laufe der Zeit durch die räumlichen  Veränderungen der Stadt wandelte. Am Anfang lag das Artemision unmittelbar vor der Stadt, war dann von der Stadt umgeben, um schließlich ab dem Hellenismus als extramurales Heiligtum durch eine Prozessionsstraße mit der Stadt verbunden zu werden.

 

Donnerstag, 16.4.2015
Frau PD Dr. Charlotte Schreiter (Xanten)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Antike um jeden Preis. Händler, Sammler, Gipsabgüsse

Für antike Kunst zahlten Sammler im Zeitalter der Aufklärung und des Klassizismus viel Geld, sogar nur für die Nachbildungen. Auf dem lukrativen Markt der Replikate wurde mit rauen Bandagen gekämpft: Antiquare verkauften ihre Sammlung, Gipsgießer formten alles ab, was die Gärten des Adels hergaben, hilflose Professoren nahmen, was sie bekommen konnten, und abgebrühte Händler schlossen Knebelverträge mit mittellosen Handwerkern. Sie alle waren Figuren in einem Geschäftsfeld, das überraschend modern funktionierte.

 

Donnerstag, 19.3. 2015, 18:15 Uhr
Dr. Udo Geilenbrügge (Titz)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn,  Am Hofgarten 21

Neue Ausgrabungen, Forschungen und Funde aus dem rheinischen Braunkohlenrevier

Seit Jahrzehnten werden im Rheinischen Braunkohlenrevier intensive Rettungsgrabungen durchgeführt. Durch den Totalverlust einer seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte dichtbesiedelten fruchtbaren Landschaft ist die Denkmalpflege vor eine große Aufgabe gestellt, die aber auch Chancen für eine intensive zielgerichtete Forschung bietet. Der Vortrag zeigt, wie nach dem Neolithikum und der Römerzeit die aktuellen Ausgrabungen zu den Metallzeiten zahlreiche neue Erkenntnisse brachten.

 

Donnerstag, 19.2.2015
Herr Prof. Dr. Werner Eck (Köln)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Das Leben römisch gestalten. Ein Stadtgesetz für das Municipium  Troesmis an der unteren Donau aus der Zeit der Reichskrise unter Marc Aurel

Detaillierte Stadtgesetze kannten wir bisher aus Spanien. Nun sind von einem Stadtgesetz aus Troesmis an der unteren Donau zwei Bronzetafeln bekannt geworden, die einen vertieften Einblick in die Gestaltung einer römischen Stadt erlauben, und zwar in einer Zeit der allgemeinen Krise des Reiches. Sensationell sind dabei Regelungen, die auf Familiengesetze des Augustus zurückgehen.

 

Donnerstag, 15.1.2015
Herr Prof. Dr. Josef Wiesehöfer (Kiel)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Ērān und Anērān: Die iranisch-sasanidische Weltsicht

In langer mündlicher Tradition und in der Repräsentationskunst werden in der sasa-nidischen Kultur konkrete Gefahren äußerer Bedrohung, zunächst durch die Römer, später durch hephthalitisch-türkische Nachbarn, in ein Bedrohungsmuster verdichtet: in einem Bild ewiger Feindschaft zwischen Iran und Rum (bzw. Turan). In der ira-nisch-sasanidischen Weltsicht wird ‚Eran‘ als die eigene Kultur ‚Aneran‘ als asymmet-rischer Gegenbegriff gegenübergestellt.

 

2014

Donnerstag, 13.11.2014, 18:15 Uhr
Dr. Victoria Baur (Mayen)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Industrielle Produktion und Wirtschaft um Mayen im 1. Jahrtausend n. Chr.

 

Donnerstag, 23.10.2014, 18:15 Uhr
Prof. Dr. Thomas Fischer (Köln)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Schlachtfeldarchäologie – Zeugnisse aus der Römerzeit

 

Donnerstag, 11. September 2014, 18:15 Uhr
Prof. Dr. Klaus Grewe (Swisttal)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Aquädukte – Neues zu Planung und Trassierung römischer Wasserleitungen

Obwohl aus der Antike keine Baupläne und Beschreibungen aus der Bauzeit überlebt haben, ist es den Ingenieuren und Archäologen unserer Tage in einigen Fällen gelungen, die in den Bauwerken steckenden Ingenieursgedanken nachzuvollziehen: So ist die Einteilung der Fernleitungstrassen in kurze Baulose inzwischen archäologisch nachgewiesen, die römischen Vermessungsgeräte und die Methoden der mit unglaublicher Genauigkeit durchgeführten Gefälleabsteckungen sind rekonstruiert und manch anderes Geheimnis römischer Bautechnik ist inzwischen enträtselt worden. Aquädukte – von Laien und Fachleuten gleichermaßen bewundert – sind Zeugen großer Technik einer längst vergangenen Epoche!

 

Donnerstag, 10. Juli 2014, 18:15 Uhr
Prof. Dr. Cécile Evers (Brüssel)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Neue Ausgrabungen in Alba Fucens

Die in der italienischen Region Abruzzen gelegene Stadt Alba Fucens  wurde 303 v. Chr. als römische Militärkolonie gegründet. Von 1949 bis 1979 wurde sie von belgischen Archäologen freigelegt. Auf Einladung des zuständigen Denkmalamts gräbt ein neues Team der Freien Universität Brüssel seit 2007 im Bereich des Forums und hat hierbei mehrere reich  geschmückte öffentliche Bauten und einen der sehr wenigen erhaltenen gemalten Kalender römischer Zeit entdeckt. (Vortrag in englischer Sprache mit deutschen Texten auf den Folien)

 

Donnerstag, 26.Juni 2014, 18:15 Uhr
Prof. Dr. Bernhard Linke (Bochum)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Die Republik und das Meer. Seerüstung und Innenpolitik im 1. punischen Krieg

Im Rahmen des ersten Punischen Krieges gegen die nordafrikanische Hafenstadt Karthago betrieben die Römer zum ersten Mal im großen Stil Flottenrüstungen. Obwohl die Flotten im direkten Kampf mit den Karthagern durchaus erfolgreich waren, gaben die Römer diese Militärstrategie wieder auf und blieben eine ‚eruptive´ Seemacht. Im Vortrag sollen die historischen Voraussetzungen für die Entscheidung zum Flottenkrieg genauso beleuchtet wie die dramatischen innenpolitischen Konsequenzen, die zur Beendigung des maritimen Experiments führten.

 

Donnerstag, 15. Mai 2014, 18:15 Uhr
Frau Prof. Dr. Eszter Bánffy (Frankfurt/Main)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Die ersten Bauern: vom Nordbalkan zur Donau, vom Donautal ins Wetteraugebiet?
Die Entstehung und Entwicklung der Bandkeramik in Ungarn

Aus der Forschung des mitteleuropäischen Neolithikums ergab sich in den letzten Jahren, dass die Formulierung des sesshaften Lebensstils und der Kultur der ersten Bauer aus balkanischen Migranten und lokalen Jäger und Sammler im westlichen Karpatenbecken geschah. Die Gruppen aus Transdanubien – die Träger der Kultur der Linearbandkeramik – erreichten durch eine überraschend schnelle genetische und kulturelle Bewegung große Geländen Europas, vom Pariser Becken bis zum Kleinpolen etwa in der Mitte des 6. Jahrtausends v. Chr. Der Vortrag erörtert die interessantesten Vorgänge und mögliche Ursachen dieses Prozesses, am Beginn der Zivilisation.

 

Donnerstag, 24. April 2014, 18:15 Uhr
Dr. Udo Geilenbrügge (Titz) (anstelle Dr. Wolfgang Gaitzsch)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Neue Ausgrabungen, Forschungen und Funde aus dem rheinischen Braunkohlenrevier

Seit Jahrzehnten werden im Rheinischen Braunkohlenrevier intensive Rettungsgrabungen durchgeführt. Der Totalverlust einer seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte dichtbesiedelten fruchtbaren Landschaft stellt die Denkmalpflege vor eine große Aufgabe. Gleichzeitig bieten sich aber auch Chancen für eine intensive zielgerichtete Forschung. In dem Vortrag soll gezeigt werden, wie nach dem Neolithikum und der Römerzeit nun die aktuellen Ausgrabungen zu den Metallzeiten zahlreiche neue Erkenntnisse erbringen.

 

Donnerstag, 27. März 2014, 18:15 Uhr
Andreas Schaub M.A. (Aachen)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Neue Grabungen in der karolingischen Pfalz von Aachen

Seit 2011 wird das Umfeld des Welterbes „Aachener Dom“ umfassend neu gestaltet. Die anfallenden Erdarbeiten werden durch die Stadtarchäologie Aachen systema-tisch begleitet. Dabei sind überraschende bis sensationelle Neuerkenntnisse zur Be-wertung des römischen Aachen und der karolingerzeitlichen Pfalz zutage getreten. Ein spätrömischer Burgus, Neudatierungen von Pfalzbauten und veränderte Rekon-struktionsgrundlagen bringen die Aachener Forschung weiter.

 

Donnerstag 20.02. 2014 18.15 Uhr
Dr. Marion Roehmer (Düsseldorf)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Schöne Krüge, bleiche Pötte –  Siegburger Steinzeug des Mittelalters und der Renaissance

Die Krüge und Becher aus Siegburger Steinzeug waren im Mittelalter das begehrtes-te Tafelgeschirr Europas und fanden massenhaften Absatz. Sie wurden in Siegburg 500 Jahre lang hergestellt, wobei die Formenvielfalt der Ausstattungsmode der Zeit folgte. Sie mündete in der Renaissance in repräsentative Gefäße mit reliefbedeckter Wandung.

 

Donnerstag 16.01. 2014 18.15 Uhr
Dr. Elke Nieveler (Bonn)
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Neue Fragen an alte Funde: Zum merowingerzeitlichen Grab des Herrn von Morken

Das reich ausgestattete Grab des sogenannten Herrn von Morken ist seit den 50er Jahren ein zentrales Ausstellungsobjekt im LVR-LandesMuseum Bonn. Seitdem ist es Gegenstand der Forschung zu Adels- und Elitengräbern der Merowingerzeit im Rheinland. Die Auffindung und Bearbeitung des Gräberfeldes der zugehörigen Ortsbevölkerung sowie die neuen naturwissenschaftlichen Analysemöglichkeiten stehen im Mittelpunkt dieses Vortrags.