Vortrag 17.1.2019, 18.15: Dr. Barbara Dimde (Hamburg), Die Gladiatur in Germania Superior und Germania Inferior und ihre Verbindung zum römischen Militär

Donnerstag 17. Januar 2019, 18:15 Uhr

Dr. Barbara Dimde (Universität Hamburg)

Die Gladiatur in Germania Superior und Germania Inferior und ihre Verbindung zum römischen Militär

Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21,
53113 Bonn

In der ersten Hälfte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts brachten Legionäre aus dem fernen Rom ein Kulturgut nach Germanien, das dort bislang völlig unbekannt war: Gladiatorenkämpfe im Amphitheater. In Standlagern römischer Legions- und Auxiliareinheiten und in römisch geprägten Zivilsiedlungen hinterließen die Stars der Arenen viele Spuren. Der Vortrag folgt diesen Fährten und führt die in der Forschung bislang unbekannte Militärgladiatur vor Augen, die im römischen Germanien in besonderer Weise fassbar wird.

Vortrag 15.11.2018, 18:15 Uhr: Thomas Martin (Saarbrücken), Alte Funde neu entdeckt. Der Industrielle Eugen von Boch und seine Kollektion antiker Vasen

Donnerstag 15. November 2018, 18:15 Uhr

Dipl.-Kult. Thomas Martin (Berlin und Saarbrücken)

Alte Funde neu entdeckt. Der Industrielle Eugen von Boch und seine Kollektion antiker Vasen

Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21,
53113 Bonn

Eugen von Boch (1809–1898), der Generaldirektor von Villeroy & Boch, stellte mit enzyklopädischem Anspruch eine universelle Privatsammlung der Keramik aller Kulturkreise und Epochen zusammen. Als dilettierender Archäologe stand er in freundschaftlichem Kontakt zum Vorsitzenden des Vereins der Altertumsfreunde im Rheinlande, Ernst aus‘m Weerth, und schenkte Funde aus dem Fürstengrab Weiskirchen II und aus Wallerfangen nach Bonn, so dass sie ins damalige Provinzialmuseum gelangten.

Klassisch-antike Objekte waren für ihn besonders reizvoll. Seine Kollektion war kriegsbedingt zeitweilig ins Zweigwerk Dresden verlegt, kam aber rechtzeitig wieder an die Saar zurück und geriet in der Nachkriegszeit im Dachstuhl des Konzernhauptsitzes in Vergessenheit. Ein Teil davon wurde 2016 nach über siebzig Jahren wieder in einer Ausstellung in Saarbrücken gezeigt.

Vortrag: 9.11.2017, 18 Uhr – Prof. Oldenstein (Mainz), Kastell Alzey

Donnerstag, 9. November 2017, 18 Uhr c.t.
Prof. Oldenstein (Mainz)
Ort: Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21

Kastell Alzey

Das Kastell von Alzey wurde um 370 n. Chr. unter Kaiser Valentinian I. unweit der gleichnamigen Siedlung errichtet, als man die römische Grenze im Nordwesten neu formierte. Im selben Zuge entstanden am Rhein die Kastelle Bingen, Horburg im Elsass und Boppard, wo ebenfalls Eliteeinheiten des römischen Bewegungsheeres standen. Um 400 beschädigten Germanen das schon verlassene Lager, und gegen 413 wurden dort burgundische Föderaten angesiedelt. Sie gründeten ein eigenes Reich, das aber schon im Jahr 436 zerschlagen wurde. Zwischen 450 und dem Ende des Westreiches in den siebziger Jahren siedelten im Lager Alamannen in römischen Diensten, die jedoch nur geringe Spuren hinterlassen haben. Das Gebiet am Rhein stand danach lange unter der Herrschaft der Franken.