Vortrag 02.02.2023, 18:00 Uhr Prof. Frank Rumscheid, Matronenheiligtum und merowingerzeitliche Gräber in Odendorf

Donnerstag, den 02. Februar 2023, 18:00 Uhr c. t.

Klassische Archäologie und Akademisches Kunstmuseum, Römerstraße 164, 53117 Bonn

Prof. Dr. Frank Rumscheid (Universität Bonn)

Matronenheiligtum und merowingerzeitliche Gräber in Odendorf

Entdeckungen bei Lehrgrabungen der Universität Bonn

Bei Lehrgrabungen wurden 2015 und 2019 in Odendorf Reste mehrerer Gebäude untersucht, die sich als Bestandteile des so neu lokalisierten Heiligtumes einer ubisch-römischen Matronen-Dreiheit herausstellten. Der interessanteste Bau hatte dreischiffige basilikale Form, war massiv aus Stein gebaut und besaß eine gemalte Wanddekoration. Münzen und Keramikscherben belegen die Nutzung des Heiligtums spätestens vom Ende des ersten bis weit ins vierte nachchristliche Jahrhundert. Die Gefäßarten deuten darauf hin, dass am Ort kultische Mahlzeiten zubereitet und Gelage abgehalten wurden. Frühmittelalterliche Gräber, wie man sie im frühen Mittelalter in der Ruinenstätte anlegte, waren bis dahin in Odendorf noch nicht nachgewiesen. Die Knochenreste der Bestatteten wurden erfolgreich hinsichtlich Todesdatum, Alter, Geschlecht, Gesundheitsstatus und Herkunft der Bestatteten untersucht.

Vortrag 19.01.2023, 18:15 Uhr Stefan Pircher, Xanten – Gräber und Straße

Donnerstag, den 19. Januar 2023, 18:15 Uhr

KIassische Archäologie und Akademisches Kunstmuseum, Römerstraße 164, 53117 Bonn

Dr. des. Stefan Pircher, Mühldorf im Mölltal (Kärnten) und Köln

Xanten – Gräber und Straße

Bestattungen des ersten Jahrhunderts im späteren Stadtgebiet

Kaiser Trajan erhob um das Jahr 98 nach Christus eine junge römische Planstadt vor den Toren des heutigen Xanten zu Rang und Namen: die Colonia Ulpia Traiana. Viele Fragen dazu sind noch immer offen: Wie spielte sich die Entstehung dieses urbanen Zentrums ab? Wie sah das Siedlungsgebiet im Jahrhundert vor der Koloniegründung aus? Wer siedelte hier eigentlich? Gibt es Hinweise auf ein Habitat vom Reißbrett bereits in der frühen Kaiserzeit? Die hier vorgestellte Kölner Dissertation analysiert auf der Suche nach Antworten die Gräber als Indikatoren für unbesiedeltes und ungenutztes Gelände im späteren Stadtgebiet räumlich (GIS) und zeitlich. Bisher wurden 355 Beisetzungen des ersten Jahrhunderts entdeckt, davon 55 Körperbestattungen. Ob sich in den auffallend vielen Inhumationen ältere einheimische Traditionen oder besondere lokale Vorstellungen ausdrücken?

Ein römisches Brandgrab des ersten nachchristlichen Jahrhunderts.
Foto LVR-Römermuseum und Archäologischer Park in Xanten, Ausführung Silia Bödger.

Mittwoch, 07.12.2022, 18:00 Uhr Andreas Scholl, Donaria arcis Athenarum

Mittwoch, 07. Dezember 2022, 18:00 Uhr
(Bitte beachten Sie den abweichenden Wochentag!)

Klassische Archäologie und Akademisches Kunstmuseum, Römerstraße 164, 53117 Bonn

Prof. Andreas Scholl (Antikensammlung Berlin)

Donaria arcis Athenarum

Die Weihgeschenke auf der archaischen Akropolis in archäologischer und religionsgeschichtlicher Perspektive

Auf die Athener Akropolis wurden zwischen der Zeit Solons und ihrer Zerstörung durch die Perser (480 v. Chr.) zahllose kleinformatige Weihgeschenke gestiftet. Diese Bronzen, Tonfigurinen und Keramikfragmente sind freilich bis heute unzureichend erschlossen. Spiegeln solche Zeugnisse alltäglicher ritueller Praxis auch große Polis-Feste wie etwa die Panathenäen wider? Der archäologische Befund soll vor dem Hintergrund der historischen und gesellschaftlichen Entwicklung Athens betrachtet werden.