Vortrag 16.05.2024, 18:15 Uhr, Dr. Simone Michel – von Dungern, Zeugnisse der Antike?

Donnerstag, den 16. Mai 2024, 18:15 Uhr

Hörsaal der Klassischen Archäologie, AVZ III, Römerstraße 164, Bonn

Dr. Simone Michel – von Dungern (Marktbreit)

Zeugnisse der Antike?

Zur Problematik der Kategorisierung magischer Gemmen

Als ›magische Gemmen‹ bezeichnet man positiv geschnittene Halbedelsteine, die eng mit dem antiken Amulett- und Zauberwesen korrespondieren. Sie zeigen feststehende Kombinationen aus Bildmotiv und Inschrift beziehungsweise Zeichen sowie bestimmtem Steinmaterial in festgelegten Farben. Als schützende Amulette oder heilbringende Talismane begleiteten die mitunter individuell akzentuierten oder inschriftlich personalisierten Objekte ihre Träger im Alltagsleben. Solche Steine waren insbesondere im zweiten und dritten Jahrhundert der Kaiserzeit verbreitet und gelten als aussagekräftige Zeugnisse des antiken Volksglaubens. Wie zahlreiche Imitationen und Neuschöpfungen belegen, faszinierten und beschäftigten diese Objekte stets auch Sammler und Gelehrte späterer Zeit. Der Vortrag stellt mit Einblicken in die Forschungs- und Sammlungsgeschichte der magischen Gemmen neuzeitliche Beispiele vor, entlarvt ein bislang für antik gehaltenes Exemplar als Produkt des achtzehnten Jahrhunderts und unterstreicht somit die Dringlichkeit der Kategorisierung magischer Gemmen.

„Abraxas“ auf der Rückseite eines Hämatits mit dem Schriftzug »Abraxas« in neuzeitlicher Goldfassung, The Walters Art Museum, Baltimore. Foto der Vortragenden.

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