Vortrag 19.9.2019, 18:15 Uhr: Dr. Michael Müller-Karpe – Vom Handel mit Antiken zweifelhafter Herkunft

Donnerstag 19. September 2019, 18:15 Uhr

Dr. Michael Müller-Karpe (Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz)

Vom Handel mit Antiken zweifelhafter Herkunft
Die Zerstörung einer Erkenntnisquelle

Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21, 53113 Bonn

Archäologen und Kriminalisten nutzen ähnliche Methoden, um aus erhaltenen Spuren Erkenntnisse über Ereignisse der Vergangenheit zu gewinnen. Sie arbeiten im Rahmen der Kriminalarchäologie eng zusammen, um Raubgräbern und Hehlern von geplünderten Antiken das Handwerk zu legen. Dabei geht es vor allem um Prävention, denn der Handel mit archäologischen Funden zweifelhafter Herkunft bildet den finanzieller Anreiz und Motor für Raubgrabungen. Deren eigentlicher Schaden – jenseits des Eigentumsdelikts – ist die unwiederbringliche Zerstörung der im Fundkontext im Boden erhaltenen Informationen, der Verlust des archäologischen Erbes als Erkenntnisquelle. Verdeutlicht wird dies im Vortrag anhand spektakulärer Kriminalfälle, an deren Aufklärung das Römisch-Germanische Zentralmuseum beteiligt war.

Sumerische Großstädte im Südirak, deren Ruinen fünftausend Jahre weitgehend unversehrt im Boden überdauert hatten, wurden von Plünderern in Mondlandschaften verwandelt, um den nimmersatten internationalen Antikenmarkt mit Hehlerware zu versorgen. Jeder Schatten auf diesem Foto ist eine Raubgrabung. (Foto: Comando Carabinieri Tutela Patrimonio Culturale)

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