Vortrag 18.01.2024, 18:00 Uhr Dr. Natalia Toma, Gegen den Trend

Donnerstag, den 18.01.2024, 18:00 Uhr c. t.

Klassische Archäologie und Akademisches Kunstmuseum,
Römerstraße 164, 53117 Bonn

Dr. Natalia Toma (Berlin und Darmstadt)

Gegen den Trend. Marmorbauwesen im kaiserzeitlichen Milet und                         Bauressourcendynamik in der Mäanderebene

Der Vortrag behandelt am Fallbeispiel der Stadt Milet die Wechselwirkungen zwischen der Bautätigkeit, die die Stadtentwicklung prägte, und der lokalen und überregionalen Dynamik von der Gewinnung des Baumaterials Marmor über die Distribution bis hin zum Verbau. Vorgestellt werden die Ergebnisse einer DFG-geförderten wirtschafthistorischen und archäometrischen Studie, die an den etablierten Thesen zu den Eigenheiten des kaiserzeitlichen Marmorhandels in Kleinasien und zur wirtschaftlichen Rolle der Baumaterialressourcen im Bereich der Mäanderebene rütteln. Grundlage dazu sind die Neuauslegung literarischer und epigraphischer Quellen, die Auswertung der kaiserzeitlichen Bauornamentik Milets sowie umfangreiche archäometrische Daten zum Marmor der Mäanderregion.

Halbfabrikat einer Säulentrommel aus Marmor, vermutlich für den Apollontempel von Didyma. Das für den Transport hergerichtete Werkstück wurde nicht zum Bestimmungsort gebracht, sondern blieb nahe des Steinbruchs am Südufer des einstigen Latmischen Meerbusens (heute Bafa-See) liegen. – Deutsches Archäologisches Institut, Aufnahme Natalia Toma.

Vortrag 07.12.2023, 18:15 Uhr Prof. Dr. Richard Posamentir, Alles für den Kaiser?

Donnerstag, den 07.12.2023, 18:15 Uhr

KIassische Archäologie und Akademisches Kunstmuseum, Hörsaal I, Römerstraße 164, 53117 Bonn

Alles für den Kaiser?

Gedanken zu kaiserzeitlichen Tempeln im römischen Osten

War man vor einigen Jahrzehnten noch von einer lediglich hier und da prominent in Erscheinung tretenden Verehrung des römischen Kaisers im Osten des Reiches ausgegangen, so hat sich dieses Bild inzwischen gedreht: das Phänomen des (bisweilen sogar ausufernden) Kaiserkultes ist zumindest in den kleinasiatischen Provinzen inzwischen als unwiderlegbares Faktum in der Forschung verankert. Allerdings müsste man über diese Einschätzung inzwischen wohl sogar hinausgehen: Der Vortrag wirft die Frage auf, ob nicht fast alle Tempelneubauten der ersten beiden Jahrhunderte in der einen oder anderen Form dem römischen Kaiser galten und Zuschreibungen an ,alte Gottheiten´ in der Regel und aus mehreren Gründen nur bedingt belastbar sind.

Zeus-Tempel in Euromos

 

Vortrag 18.10.2023, 18:15 Uhr Dr. Barbara Dimde und Frank Willer, Ins Visier genommen

Mittwoch, 18.10.2023, 18:15 Uhr

LVR-Landesmuseum Bonn, Colmantstr. 14-16, 53115 Bonn

Dr. Barbara Dimde und Frank Willer

Ins Visier genommen

Neue Forschungen zu einem Gladiatorenhelm der legio XV Primigenia

Aus dem Gebiet des römischen Reiches sind nur wenige originale Gladiatorenwaffen oder Teile gladiatorischer Panzerung überliefert. Die hier vorgestellte Krempe eines Gladiatorenhelmes aus dem Fluss Waal bei Nimwegen und das Fragment eines Gladiatorenhelmvisiers aus Castra Vetera bei Xanten-Birten zählen zu dieser seltenen Fundgattung. An der Helmkrempe ist eine Besitzerinschrift der Fünfzehnten Legion erhalten, somit handelt es sich um das bisher einzige im Imperium Romanum gefundene Ausrüstungsteil eines Militärgladiators. Anhand von umfangreichen Materialuntersuchungen soll die mögliche Zusammengehörigkeit beider Stücke überprüft werden.

Die Veranstaltung findet statt als Abendvortrag im Rahmen einer Tagung des Netzwerkes Archäologisch-Historisches Metallhandwerk.

Fotomontage beider Helmteile. Bild LVR-Landesmuseum Bonn, Ausführung Jürgen Vogel.