Vortrag 15.05.2025, 18:15 Uhr, PD Dr. Chiara Blasetti Fantauzzi – Die sakrale Topographie von Erice

Donnerstag, den 15. Mai 2025, 18:15 Uhr

Hörsaal der Klassischen Archäologie, AVZ III, Römerstraße 164, Bonn

PD Dr. Chiara Blasetti Fantauzzi (Freie Universität Berlin)

Die sakrale Topographie von Erice

Neue Untersuchungen in den Heiligtümern der Aphrodite und Demeter

Die antike Stadt Eryx (heute Erice) in Westsizilien ist insbesondere für ihr Aphroditeheiligtum bekannt, das Polybios als das berühmteste Heiligtum Siziliens bezeichnete (Pol. 1. 55. 7–8). Die Freie Universität Berlin führt seit 2010 archäologische Untersuchungen in Erice durch, zunächst entlang der Stadtmauer und seit 2021 in den außerhalb der Stadt gelegenen Heiligtümern der Aphrodite und der Demeter. Im Rahmen des Vortrags wird die Chronologie der Stadt und der Heiligtümer anhand der neuen Grabungen erläutert. Zudem wird ihre Entwicklung vom 7. bis 1. Jh. v. Chr. rekonstruiert und mit den reichen literarischen Quellen korreliert. Die Grabungsergebnisse werfen ein neues Licht auf die politischen Hintergründe der Stadtgründung und die kulturgeschichtliche Bedeutung der Heiligtümer.

Bronzestatuette aus dem Heiligtum der Aphrodite in Erice (© Museo Regionale “Agostino Pepoli” Trapani).

Vortrag 24.04.2025, 18:15 Uhr, Prof. Dr. Eckhard Wirbelauer – Der 28. Oktober 312 und seine Folgen: Eine Wende in Rom

Donnerstag, den 24. April 2025, 18:15 Uhr

Hörsaal der Klassischen Archäologie, AVZ III, Römerstraße 164, Bonn

Prof. Dr. Eckhard Wirbelauer (Universität Strasbourg)

Der 28. Oktober 312 und seine Folgen

Eine Wende in Rom

Als Maxentius an der Milvischen Brücke Schlacht und Leben verlor, brach für die Römer eine Welt zusammen, die erst wenige Jahre zuvor (306) begonnen hatte. Denn mit Maxentius herrschte seit langem wieder ein Kaiser in Rom selbst, der noch dazu durch seine Handlungen deutlich machte, dass die Stadt selbst seine Herrschaft legitimieren sollte. Die Niederlage brachte also gerade die führenden Familien der Stadt in größte Nöte, denn es galt nun, Beziehungen zum Sieger aufzubauen und den bisherigen Kaiser vergessen zu machen. In dem Vortrag werden die Etappen dieser Wende aus der Sicht der Besiegten bis zur Errichtung des Bogens für Konstantin nachgezeichnet.

Sicht auf den Konstantinsbogen vom Kolosseum aus, Autor: Philippos~dewiki; Quelle: Wikimedia Commons

Vortrag 13.03.2025, 18:15 Uhr, Klaus Frank – Das Bergische Land im ersten vorchristlichen Jahrhundert

Bitte beachten Sie den Veranstaltungsort.

Donnerstag, den 13. März 2025, 18:15 Uhr

LVR-Landesmuseum Bonn, Colmantstraße 14–16

Klaus Frank (ehem. Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland)

Das Bergische Land im ersten vorchristlichen Jahrhundert

Kelten und Germanen in Koexistenz und Konkurrenz?

Aktuelle Untersuchungen an Befestigungsanlagen im Bergischen Land zeigen überraschende Ergebnisse zur Besiedlungsgeschichte: Keltische Gruppen erbauten teils mächtige Ringwälle auf Berghöhen oder Grabenwerke im Flachland beiderseits des Rheins und nutzten dabei auch ältere Anlagen. Siedler aus unterschiedlichen Herkunftsgebieten sind durch typische Trachtbestandteile oder Münzen zu erkennen, nach der Jahrhundertmitte traten erste germanische Neuankömmlinge in Erscheinung. Der Vortrag bietet den aktuellen Stand der Forschung zum rechtsrheinischen Mittelgebirgsraum in der Umbruchszeit vor der Ankunft der Römer am Rhein.

Zwei Gürtelhaken in Gestalt von Masken, die als kleine Meisterwerke keltischer Kunstfertigkeit an der Wende vom zweiten zum ersten vorchristlichen Jahrhundert angefertigt wurden. Entdeckt wurden sie innerhalb der Wallanlage Windeck-Leuscheid oberhalb der Sieg. — Foto LVR-Landesmuseum Bonn, Ausführung Jürgen Vogel.