Vortrag 2.9.2021, 18:15 Uhr Jan Schuster, Kein Prunk ohne Rom

Alle bekannten römischen Kessel, auf denen Germanen mit Suebenknoten dargestellt sind, wurden außerhalb des Römischen Reiches gefunden und waren vermutlich meist als Geschenk dorthin gekommen. Hier die Attasche des Stückes von Czarnówko (Polen), Grab R430, aus der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts. Foto: Jan Schuster.

Donnerstag 2. September 2021, 18:15 Uhr

Ort: LVR-LandesMuseum Bonn, Colmantstraße 14-16, 53115 Bonn

 Dr. Jan Schuster (Universität Łódź)

Alle bekannten römischen Kessel, auf denen Germanen mit Suebenknoten dargestellt sind, wurden außerhalb des Römischen Reiches gefunden und waren vermutlich meist als Geschenk dorthin gekommen. Hier die Attasche des Stückes von Czarnówko (Polen), Grab R430, aus der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts. Foto: Jan Schuster.
Alle bekannten römischen Kessel, auf denen Germanen mit Suebenknoten dargestellt sind, wurden außerhalb des Römischen Reiches gefunden und waren vermutlich meist als Geschenk dorthin gekommen. Hier die Attasche des Stückes von Czarnówko (Polen), Grab R430, aus der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts. Foto: Jan Schuster.

Kein Prunk ohne Rom

Die abhängigen germanischen Eliten in der Römischen Kaiserzeit

Das Bild der Forschung von den Spitzen der sozialen Hierarchie in der Germania magna ist stark von der Auseinandersetzung der Stämme Mittel- und Nordeuropas mit dem Römischen Reich geprägt. Der Expansionsdrang Roms verursachte sozialen Stress bei und Konkurrenz zwischen den Eliten der hier lebenden Völkerschaften. Dieser fand mit Beginn der Römischen Kaiserzeit Ausdruck in prunkvollen, aufwändig inszenierten Bestattungen. Neben einheimischen Rang- und Statusanzeigern kam dem römischen Import eine entscheidende Rolle bei der Eigenpräsentation der Eliten im Grab zu. Ein kompletter Wirtschaftszweig, die Bunt- und Edelmetallverarbeitung, war auf den permanenten Zufluss von Rohstoff aus dem Römischen Reich angewiesen. Es gibt drei kaiserzeitliche Prunkgrabhorizonte, und die diese tragenden Eliten waren für die Zurschaustellung von Reichtum stark von römischen Bezugsquellen abhängig. Andererseits war das alltägliche Leben in den Siedlungen stark von Beharren und Eigenständigkeit geprägt.

 

Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung „Germanen. Eine archäologische Bestandsaufnahme“ im LVR-LandesMuseum Bonn statt.

Veranstaltungen des Altertumsvereins in Zeiten von Corona

Auf unserer Webseite informieren wir Sie über den aktuellen Stand zu Vorträgen, Führungen und anderen Veranstaltungen. Derzeit finden keine Veranstaltungen statt. Eine Übersicht über die Themen finden Sie in der Rubrik „Vorträge 2021„.

Alle Mitglieder des Altertumsvereins sind gebeten und eingeladen, dem Verein ihre E-Mail-Adresse mitzuteilen, damit wir Sie auch kurzfristig auf den aktuellen Stand bringen können.

Bleiben Sie gesund!

Führung zum römischen Bonn am 25. Oktober 2020, 15 Uhr

Treffpunkt:

25.10.20 um 15 Uhr am Collegium Albertinum, Adenauerallee 17–19.

Schon in vorrömischer Zeit war der Ort des späteren Bonn besiedelt, erst durch die Eburon*innen und später durch die Ubier*innen. Im Zuge der römischen Feldzüge nach Germanien wurden dann die ersten römischen Truppen in Bonn stationiert und seit 43 n. Chr. lag hier, nördlich der ubischen Siedlung, eine Legion, die mit geringen Unterbrechungen bis zum Ende des Römischen Reiches am Ort blieb. In ihrem Umfeld entwickelte sich eine Lagervorstadt mit Häusern für Familienangehörige der Soldaten und allerhand Werkstätten und Läden, die viele Zeugnisse ihres Alltagslebens hinterlassen hat.

Die meisten Fundstücke befinden sich im LVR-LandesMuseum Bonn, aber auch in der Stadt können noch einige Reste ausgemacht werden, die einen Blick auf die Römer in Bonn ermöglichen.

Seit vielen Jahren bietet der Verein von Altertumsfreunden der Rheinlande die an, im Rahmen einer Führung diese Überreste kennenzulernen und Näheres über ihren historischen und kulturgeschichtlichen Hintergrund zu erfahren.

Diese kostenlosen Führungen dauern ca. 2 bis 2,5 Stunden. Die Reste der römischen Badeanlagen am Collegium Albertinum und des römischen Legionslagers in der Nordstadt bilden dabei Anfang und Ende der Führung. Auf dem Weg liegen das Bonner Münster mit seinen römischen Spolien, eine Reihe von Abgüssen entlang der Heerstraße sowie der römische Hafen am Rheinufer.

In diesem Jahr 2020 mussten die meisten unserer Führungen zum römischen Bonn wegen der Corona-Krise ausfallen. Am 20. Oktober können wir wieder eine solche Veranstaltung anbieten, natürlich nun unter strengem Hygienekonzept: Zum Schutz für alle Beteiligten ist die Zahl der Teilnehmenden begrenzt, es gilt Distanzgebot und Maskenempfehlung, und es wird eine genaue Namensliste angelegt.

An diesem Termin können Sie nur mit Voranmeldung teilnehmen. Senden Sie dafür eine E-Mail an roemischesbonn@gmail.com .Bitte nennen Sie dabei Namen und Adressen aller von Ihnen angemeldeten Personen.