Vortrag 28.04.2022, 18:15 Uhr: Patric-Alexander Kreuz, Vielfalt im Verborgenen

Donnerstag, 28. April 2022, 18:15 Uhr

Prof. Dr. Patric-Alexander Kreuz (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)

Hörsaal des AVZ III, Römerstraße 164, 53117 Bonn. Derzeit gilt dort die 2G-plus-Regel. Eintritt für AV-Mitglieder frei.

Vielfalt im Verborgenen

Annäherungen an römische Stadtbilder Norditaliens

Der Beginn römischer Herrschaft bedeutete für Norditalien eine Epoche intensiver Urbanisierung. Koloniegründungen, indigene Zentren und kleinere Siedlungen entwickelten sich in den Folgejahrhunderten dynamisch und sind aus zahlreichen, wenn auch nur ausschnitthaften Befunden vergleichsweise gut bekannt. Das Erscheinungsbild dieser Städte wird dagegen bislang bei der archäologischen Bewertung wenig thematisiert. Einige der greifbaren Facetten dieser Kategorie römischer Urbanistik werden aufgezeigt

Vortrag 10.03.2022, 18:15 Uhr: Erich Claßen, Der Weg zum UNESCO-Welterbe Niedergermanischer Limes

Donnerstag 10. März 2022, 18:15 Uhr

Dr. Erich Claßen (Leiter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland)

LVR-Landesmuseum, Colmantstraße 14–16, 53115 Bonn. Derzeit gilt dort die 2G-plus-Regel. Eintritt für AV-Mitglieder frei.

Der Weg zum UNESCO-Welterbe Niedergermanischer Limes

Verfahren, Forschung, Vermittlung

Der Niedergermanische Limes war eine der wichtigsten Grenzen des Römischen Reiches; das Rheinland für die Kaiser und ihre Legionen, ja für das ganze Imperium Romanum, von zentraler und überlebenswichtiger Bedeutung. Bedeutende Städte und vielfältige Kulturlandschaften sind daraus entstanden und sie prägen unsere Tradition am Rhein noch heute. Herausragende archäologische Denkmäler zeugen davon und sind gerne und viel besuchte Orte. 2021 wurde auch der Niedergermanische Limes als UNESCO-Welterbe eingetragen, nachdem bereits die antiken Nachbargrenzen in Großbritannien (Hadrian‘s Wall, 1986; Antonine Wall, 2008) und der Obergermanisch-Rätische Limes zwischen Rheinbrohl und Eining an der Donau (2005) Welterbe-Status erlangt haben. Die Mehrheit der Stätten am Niedergermanischen Limes sind bereits seit einigen Jahrzehnten eingetragene Bodendenkmäler. Spektakuläre Entdeckungen haben diesen Schatz durch gezielte Forschungen in den letzten Jahren aber noch einmal erweitert. Hierüber und über das Antragsverfahren bei der UNESCO berichtet der für die fachliche Umsetzung in Nordrhein-Westfalen Verantwortliche.

 

Vortrag 10.2.2022, 18:15 Uhr Gunnar Seelentag, Feindschaft – Opposition – Konkurrenz?

Donnerstag 10. Februar 2022, 18:15 Uhr

Prof. Dr. Gunnar Seelentag (Universität Hannover)

Anschrift: Römerstraße 164, AVZ-III, 53117 Bonn

Feindschaft – Opposition – Konkurrenz?
Ein neues Konzept des Verhältnisses von Senatoren und Monarchen im frühen Prinzipat

Anders als die Dauer des römischen Prinzipats es vermuten lässt, war die Stellung der einzelnen Kaiser eher prekär als stabil, und die moderne Forschung zur römischen Kaiserzeit hat das Verhältnis zwischen Senatoren und Prinzeps häufig als ‚Feindschaft‘ beschrieben oder vertritt das Konzept einer ,senatorischen Opposition‘. Der Vortrag betrachtet dieses Verhältnis differenzierter und analysiert es als eine Form der ‚Konkurrenz‘.  Für die Akzeptanz des römischen Kaiser war es eine zentrale Facette der Herrschaftsdarstellung, ,civilis‘ zu sein: ein Senator, ein Freund, ein lediglich Erster unter Gleichen. Die Konflikte zwischen Senatoren und Monarchen resultieren also nicht aus der Übermacht des Prinzeps und der Ohnmacht der Senatoren. Um als ‚gut‘ akzeptiert zu werden, hatte sich der Prinzeps demonstrativ im senatorischen Referenzrahmen zu bewegen. Dies bot Senatoren die Möglichkeit, sich mit ihm zu vergleichen, ihn einzuholen und auf zahlreichen Feldern ‚herauszufordern‘.