Vortrag 14.2.2019, 18.15 Uhr: Dr. Wolfgang Haak (Jena), Die genetische Herkunft der Europäer. Migration in der Vorgeschichte

Donnerstag 14. Februar 2019, 18:15 Uhr

Dr. Wolfgang Haak (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, Jena)

Die genetische Herkunft der Europäer. Migration in der Vorgeschichte

Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21,
53113 Bonn

War der Übergang von Wildbeutergesellschaften zu frühen Ackerbauern am Beginn der europäischen Jungsteinzeit primär mit Weitergabe innovativer Technik und Handel mit domestizierten Pflanzen und Tiere verbunden oder war hierfür eine Einwanderung aus dem Nahen Osten ausschlaggebend? Am Jenaer Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte werden zur Beantwortung solcher Fragen über zweitausend prähistorische Skelette genom-weit untersucht. Hierbei fanden sich Hinweise auf zwei massive Wanderungsbewegungen, welche die Grundlagen im Erbgut aller heutigen Westeurasier gelegt haben.

Vortrag 17.1.2019, 18.15: Dr. Barbara Dimde (Hamburg), Die Gladiatur in Germania Superior und Germania Inferior und ihre Verbindung zum römischen Militär

Donnerstag 17. Januar 2019, 18:15 Uhr

Dr. Barbara Dimde (Universität Hamburg)

Die Gladiatur in Germania Superior und Germania Inferior und ihre Verbindung zum römischen Militär

Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21,
53113 Bonn

In der ersten Hälfte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts brachten Legionäre aus dem fernen Rom ein Kulturgut nach Germanien, das dort bislang völlig unbekannt war: Gladiatorenkämpfe im Amphitheater. In Standlagern römischer Legions- und Auxiliareinheiten und in römisch geprägten Zivilsiedlungen hinterließen die Stars der Arenen viele Spuren. Der Vortrag folgt diesen Fährten und führt die in der Forschung bislang unbekannte Militärgladiatur vor Augen, die im römischen Germanien in besonderer Weise fassbar wird.

Vortrag 6.12.2018, 18.15 Uhr: Dr. Jutta Stroszeck (Athen), Die Entdeckung eines Orakelheiligtums im Kerameikos von Athen

Donnerstag 6. Dezember 2018, 18:15 Uhr

Winckelmannsvortrag

Dr. Jutta Stroszeck (Athen)

Die Entdeckung eines Orakelheiligtums im Kerameikos von Athen

Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21,
53113 Bonn

Der Kerameikos von Athen, einer der antiken Friedhöfe der Stadt, wird seit mehr als einem Jahrhundert durch das Deutsche Archäologische Institut in Athen erforscht. Bis heute gibt es immer wieder aufregende Neufunde. Bei Nachuntersuchungen an einem bereits 1890 als Heiligtum identifizierten Areal südlich der Gräberstraße wurde ein Omphalos aus Marmor aufgefunden und gereinigt, der sich seit der Antike an seinem ursprünglichen Platz befand. In der älteren Forschung wurde er wenig beachtet, weil man ihn für ein römisches Monument hielt. Nun wurde darunter ein Brunnen sichtbar. Dort fanden sich einundzwanzig Inschriften, die den Brunnen als Ort eines Wasserorakels des Gottes (Apollon) Paian ausweisen. Damit konnte zum ersten Mal in der Grabungsgeschichte Athens ein Orakelheiligtum nachgewiesen werden. Viele Fragen gibt es: Wer genau ist Paian? Warum befindet sich das Orakel an dieser Stelle? Wann wurde es eingerichtet und wie lange hatte es Bestand? Wie hat es funktioniert? Welche Rolle spielte das Wasser? Wer hat die Orakelstätte betrieben? Wer hat das Orakel befragt? Dieser Fund beschäftigt inzwischen nicht nur Archäologen, sondern auch Wasserbauer, Epigraphiker, Religionswissenschaftler, Philologen sowie Architekten, Restauratoren, Museumspädagogen und 3-D Spezialisten.